PM: 700 Hilfskräfte der Goethe-Uni stimmen für Tarifvertrag, 160 Beschäftigte kommen zur öffentlichen Forderungsübergabe

PM: 700 Hilfskräfte der Goethe-Uni stimmen für Tarifvertrag, 160 Beschäftigte kommen zur öffentlichen Forderungsübergabe

Pressemitteilung vom 7. Februar 2024 | Impressionen des Aktionstags am 06.02.24 unten!

Bei der Wahl zum ersten Hilfskräfterat der Goethe-Universität hat eine große Mehrheit der studentischen Beschäftigten die Liste der Hochschulgewerkschaft unter_bau gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung von mehr als 30% (höchste Wahlbeteiligung seit 2008 in einem studentischen Gremium) wählten über 75% der Kolleg*innen die Liste der Basisgewerkschaft. Bisher waren die Hilfskräfte und Tutor*innen von jeglicher Personalvertretung ausgeschlossen. „Dass sich bei der ersten Wahl über 700 Kolleg*innen beteiligt haben, zeigt, dass bei den Arbeitsverhältnissen der studentischen Beschäftigten viele Probleme bestehen“, sagt Jasmin Maretic, studentische Hilfskraft am Institut für Kunstpädagogik, die nun Teil des siebenköpfiges Rates ist. „Die  überwältigende Stimmenanzahl für unter_bau ist zugleich ein großer Vertrauensbeweis und zeigt die Wertschätzung unserer Gewerkschaftsarbeit. Wir freuen uns darauf, nun gegenüber dem Präsidium die Interessen unserer Kolleg*innen zu vertreten und die Arbeitsbedingungen zu verbessern“, fügt sie hinzu.

unter_bau rief die Beschäftigten für den gestrigen Dienstag, 06. Februar 2024, zu einem Aktionstag mit öffentlicher Forderungsübergabe der studentischen Hilfskräfte und Tutor*innen auf. Um 13 Uhr kamen 160 Mitarbeiter*innen, vor allem studentische Hilfskräfte und Tutor*innen, vor dem Präsidiums-Gebäude zur Kundgebung zusammen. Zur Enttäuschung der Beschäftigten stellten Präsident Prof. Dr. Enrico Schleiff und Kanzler Dr. Ulrich Breuer sich jedoch nicht persönlich ihren Mitarbeiter*innen, obwohl sie explizit eingeladen worden waren. Deshalb befestigten die studentischen Hilfskräfte ihre Forderungen kurzerhand mit Plakaten am Eingang des Präsidiums-Gebäudes. Jannis Heil, Tutor am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, sagte: „Auch wenn das Präsidium sich heute nicht hierher getraut hat, kennen sie nun unsere Forderungen. Wenn diese nicht umgesetzt werden, gibt es nur einen Ausweg: Arbeitskampf.“

Die Forderungen für die Studentischen Beschäftigten im unter_bau lauten:

  • mindestens 18 Euro Stundenlohn (mit Staffelung: 19 Euro nach einem Jahr, 20 Euro nach zwei Jahren),
  • Mindestvertragslaufzeit von 36 Monaten im Regelfall,
  • garantierte Kita-Plätze für Kinder von Studentischen Beschäftigten,
  • 8 Wochen Urlaubsanspruch im Jahr,
  • mindestens 40 Arbeitsstunden pro Monat im Regelfall,
  • 12 Wochen Lohnfortzahlung bei Krankheit,
  • Zuschläge für Arbeit in der Nacht, am Wochenende und an Feiertagen,
  • Ein Finanzbudget für die Verbesserung der Barrierefreiheit studentischer Arbeitsplätze sowie Hilfsmittel und Assistenzen für Hilfskräfte mit Behinderung und chronischer Erkrankung.

Die Hochschulgewerkschaft unter_bau hatte vergangene Woche das Präsidium der Goethe-Uni offiziell zu Tarifverhandlungen für die studentischen Beschäftigten aufgefordert. Benjamin Rauch, Allgemeiner Sekretär des unter_bau, kündigte an: „Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten weiter Druck machen. Tag für Tag organisieren sich immer mehr Kolleg*innen  in der Hochschulgewerkschaft unter_bau, weil sie unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen sind – und die Kolleg*innen signalisieren klar, dass sie auch zum Streik bereit sind, wenn es notwendig sein sollte.“

Auch mit der Wahl zum Hilfskräfterat setzen die studentischen Beschäftigten ein klares Signal, dass sie eine Tarifierung ihrer Arbeitsverhältnisse wollen: Alle zur Wahl stehenden Listen sprachen sich eindeutig für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TVStud) aus.

Bilder der Aktionen, die zur freien Verfügung stehen, finden Sie im Anhang der Pressemitteilung. Für Presseanfragen steht Benjamin Rauch via Telefon (0178 6048776) oder E-Mail (presse[at]unterbau.org) gern zur Verfügung.

Impressionen des Aktionstags am 06. Februar 2024 an der Goethe-Uni: