Gliederung

Der unter_bau ist zwar “nur” eine Gewerkschaft für die Goethe-Uni und mit ihr zusammenhängende Betriebe. Als Freundin der Selbstorganisation gliedert sie sich aber in föderale Basiseinheiten, die großzügige Autonomie genießen. Welche Organisationseinheiten es – theoretisch und tatsächlich – im unter_bau gibt, erfährst du hier.

Grundsätzlich können im unter_bau Organisationsstrukturen für zwei Dimensionen unserer Arbeit gegründet werden. Zum einen Assoziationen, das sind autonome Teilgewerkschaften für die Status- und Beschäftigtengruppen, mit denen sie ihre spezifischen Interessen artikulieren können. Zum anderen Sektionen, das sind hochschulpolitische Organe, die nach (Fach-)Bereichen der Uni strukturiert sind und in denen die Mitglieder unabhängig von ihrer Gruppenzugehörigkeit die politischen Probleme der Hochschule angehen können. Zudem gibt es mit der Vollversammlung der Frauen, Lesben, Inter-, Non-Binary-, Trans-, Agender-Personen (FLINTA*VV) ein Basisgremium, die sich um die Vertretung der spezifischen politischen und wirtschaftlichen Interessen der FLINTA-Personen im unter_bau kümmert.

Von der Keimzelle zum komplexen Organismus: Ein generisches Organisationsprinzip

All diese Einheiten können sich durch eigene Vollversammlungen und Sekretariate selbstverwalten. Bestehen mehrere Assoziationen oder Sektionen, bilden sie jeweils untereinander Föderationssekretariate. In vollausgebildeter Form würde der unter_bau so eine Doppelföderation darstellen, bestehend aus einer gewerkschaftlichen und einer hochschulpolitischen Föderation. Beide Föderationen koordinieren ihre Arbeit miteinander. Entscheidungen, die diese Gesamtföderation betreffen, werden auf einem jährlichen Kongress getroffen.

Der unter_bau ist stets “work in progress”. Das heißt, er arbeitet stetig an der Ausdifferenzierung seiner Organisationsstruktur. Damit wollen wir auf praktische Weise ein rätedemokratisches Gegenbild zu der jetzigen Hochschule schaffen, das der der Komplexität einer so großen Einrichtung gerecht wird und letztlich anstelle der bestehenden Hochschulordnung treten kann. Momentan gibt es im unter_bau nur eine Allgemeine Assoziation, die alle Status- und Beschäftigtengruppen umfasst. In Form von Plattformen bereiten sie aber ihre eigenen Assoziationen vor.  Außerdem ist die Vollversammlung der Frauen und Queers (FLINTA*VV) als eigenes Basisgremium aktiv.

Die Allgemeine Assoziation: Der Grundstock des unter_bau

Sie wurde auf dem Gründungskongress im November 2016 ins Leben gerufen. Momentan ist sie gleichzusetzen mit der Gesamtorganisation des unter_bau. Denn alle Mitglieder des unter_bau sind auch hier Mitglied; das Sekretariat der Assoziation führt deren Beschlüsse aus, die auf Vollversammlungen getroffen werden. Diese Vollversammlungen finden einmal im Monat im Protestkeller des Studierendenhauses in Bockenheim statt (siehe Kalender). Die Assoziation unterhält zudem Arbeitskreise, die für die Weiterentwicklung der Organisation wichtig sind.

Die Angehörigen unterschiedlicher Status- und Beschäftigtengruppen kommen zusätzlich bei Treffen sogenannter Plattformen zusammen. Dort tauschen sie sich über ihre spezifischen Probleme aus, entwickeln entsprechende Forderungen und Positionen. Vor allem aber verständigen sie sich dort über den weiteren Organisierungsprozess. Ferner gibt es mit dem Frauenplenum, das in jeder Sitzung der allgemeinen Assoziation einberufen werden kann, einen Mechanismus, mit dem akut geschlechterspezifischen Problemen entgegengetreten werden kann.

Die Plattformen: Vorläuferinnen von Assoziationen

Drei Plattformen gibt es bereits im unter_bau, die sich darauf vorbereiten, irgendwann autonome Assoziationen zu sein:

  • Die Plattform für Hilfskräfte und Studierende (“Hudis”).
  • Die Plattform für Promovierende, WiMis und Lehrbeauftragte (“Promis”)
  • Die Plattform für administrative und technische Mitarbeiter_innen (“ATMs”)

Alle drei Plattformen stellen sich gerade strukturell auf. Die Termine und Orte ihrer festen Treffen werden hier bald angegeben werden, ebenso wie ihre Kontaktadressen. Solange lassen sich deren noch unregelmäßigen Termine aber unserem Kalender entnehmen. Die Treffen der Plattformen sind besonders gut geeignet, um reinzuschnuppern, Mitglied zu werden und sich in die konkrete Arbeit einzubringen.

Die Vollversammlung der Frauen und Queers: Feminismus als gewerkschaftliche Arbeit

Bereits mit der Gründung des unter_bau wurde eine Substruktur etabliert, in der sich alle Frauen, Lesben, Inter-, Non-Binären-, Trans-, Agender-Personen (FLINTA, vormals Frauen*), die Mitglied der Gewerkschaft sind, organisieren können. Ihre Vollversammlung entwickelt Forderungen zu FLINTA-spezifischen Themen und will diese gewerkschaftlich angehen. Dabei wirkt sie auch auf geschlechterrelevante Probleme innerhalb des unter_bau ein. Zu den Treffen sind alle Menschen eingeladen, die sich selbst als FLINTA verstehen – unabhängig davon, wie die Gesellschaft sie definiert.

FLINTA ist ein Akronym für Frauen, Lesben, Inter-, Non-Binäre-, Trans-, Agender-Personen. Das Akronym soll Solidarität zwischen den Personengruppen ausdrücken, die im Patriarchat aufgrund ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert werden. Im unter_bau wurde vormals das Begriffskonstrukt Frauen* verwendet.