PM: Auf dem Rücken der Beschäftigten und Studierenden: unter_bau kritisiert Pläne zu Haushaltssperren und Gebäude-Schließungen an der Goethe-Uni

Pressemitteilung

Die Hochschulgewerkschaft unter_bau der Goethe-Universität Frankfurt kritisiert Pläne zu Haushaltssperren
und Gebäude-Schließungen an der Goethe-Uni. Seit einigen Tagen verbreiten sich beunruhigende
Nachrichten an der Goethe-Uni: Die Hochschulleitung erwägt wegen der steigenden Energiekosten drastische
Sparmaßnahmen. Sollte der Energieverbrauch nicht schnell um 30% gesenkt werden können, droht für 2023
eine Haushaltssperre mit Kürzungen von mindestens 6% auf alle Budgets. „Für die Beschäftigten könnte das
bedeuten, dass bis zu 100 weitere Stellen nicht wiederbesetzt, Verträge nicht verlängert werden. Dabei
erhalten zum Jahresende wohl ohnehin schon 200 wissenschaftliche Beschäftigte keinen neuen Vertrag, weil
das Präsidium die Stellen der Wissenschaftlichen Hilfskräfte ersatzlos streichen will“, kritisiert Niklas
Schickling, Allgemeiner Sekretär von unter_bau.

„Weitere Kürzungen sind nicht hinnehmbar. Schon jetzt ist die Lage in den Fachbereichen mehr als
grenzwertig. Es gibt viel zu wenige wissenschaftliche Stellen und dazu kommt, dass mindestens 85% der
Beschäftigten nur befristete Verträge haben. Anstatt die Fachbereiche durch die Androhung von
Haushaltsperren zu Stellenkürzungen zwingen, sollte die Hochschulleitung die Gelder für mehr Personal
bereitstellen und Entfristungen bereitstellen, um die Beschäftigten in ihrer alltäglichen Arbeit zu entlasten
und ihnen so die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdienen“, so Daniel Katzenmaier,
Promovierender am Fachbereich Erziehungswissenschaften und unter_bau-Sprecher für Wissenschaftliche
Mitarbeiter*innen und Promovierende.

Die Nachrichten provozieren auch bei den Studierenden viel Unverständnis. Vor allem die Überlegung,
Gebäude zum Teil oder ganz zu schließen, vielleicht sogar zur Online-Lehre zurückzukehren, befeuert Wut.
„Von einem qualitätsvollen Studium ist die Goethe-Uni bereits jetzt meilenweit weg. Nach den harten
Pandemie-Jahren, in denen das Präsidium die Studierenden mit ihren Problemen allein gelassen hat, gab die
Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen Anlass zur Hoffnung auf eine Verbesserung unserer Lage. Jetzt wieder
Gebäude zu schließen, würde die Energiekosten-Steigerungen nur auf die Studierenden abwälzen und die
ohnehin schon bestehenden Probleme verschärfen“, meint Alessia Radomski, studentische Hilfskraft am
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften.

Die schwierige Lage der Studierenden betont auch David Sánchez Namenyi, Referent für studentische
Hilfskräfte beim Asta der Goethe-Universität und Gewerkschaftssekretär von unter_bau: „Studierende sind in
Deutschland besonders oft von Armut betroffen, erhalten aber kaum Unterstützung. In der aktuellen
Situation wäre es fatal, wenn die Hochschulleitung erneut die Lage und Interessen der 42.000 Studierenden
ignoriert. Was wir brauchen, ist Entlastung. Deshalb sollte das Präsidium die Studierenden vom
Semesterbeitrag befreien und endlich einen Tarifvertrag für die 2.500 studentischen Hilfskräfte, die an der
Uni arbeiten, abschließen.“

Unter_bau beobachtet den mangelhaften Umgang des Präsidiums mit den aktuellen Problemen bereits seit
dem Sommer und fordert mit der Kampagne »Goethe braucht Tarif!« den Abschluss eines Entlastungs-
Tarifvertrags für alle Statusgruppen der Uni. „Die Hochschulleitung muss sich ihrer Verantwortung stellen.
Bisher bezieht sie weder den Mitarbeiter*innen gegenüber noch öffentlich Stellung. Das Präsidium muss sich
für die Interessen der Beschäftigten und Studierenden einsetzen, um die Arbeits-, Lehr- und
Studienbedingungen an der Goethe-Uni nachhaltig zu verbessern“, so Niklas Schickling für unter_bau.

Benjamin Rauch
Allgemeiner Sekretär
Hochschulgewerkschaft unter_bau

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