Demotiviert, un(ter-)bezahlt, perspektivlos – Hochschulgewerkschaft unter_bau fordert substanzielle Verbesserungen für wissenschaftliche Hilfskräfte an der Goethe-Universität

Demotiviert, un(ter-)bezahlt, perspektivlos – Hochschulgewerkschaft unter_bau fordert substanzielle Verbesserungen für wissenschaftliche Hilfskräfte an der Goethe-Universität

Pressemitteilung 23.02.2022

Kanzler und Präsident der Goethe Universität berufen sich auf “Kodex für gute Arbeit”, um die befristeten Beschäftigungsverhältnisse von wissenschaftlichen Hilfskräften noch weiter zu verschlechtern. So nicht. Unter dem Motto: „Gute Arbeit geht anders” sichere Perspektive für wissenschaftliche Hilfskräfte im Mittelbau lädt die Hochschulgewerkschaft unter_bau deshalb am 23.02. von 13:00 – 14:00 Uhr zur gemeinsamen politischen Mittagspause mit Kundgebung vor das Präsidium am Campus Westend.

Wissenschaftliche Hilfskräfte (WHKs) leisten im Betrieb der Hochschulen unabdingbare Tätigkeiten: sie unterstützen Forschungs- und Lehrtätigkeiten und kümmern sich um organisatorische Belange in ihrem jeweiligen Bereich. Für Studierende kann eine solche Nebentätigkeit ein erster Schritt sein, um den universitären Betrieb kennen zu lernen, und das eigene Fundament für eine Anstellung in der Wissenschaft zu legen. Attraktiv erscheint eine solche Anstellung auch mit Blick in den neuen “Kodex für gute Arbeit” an hessischen Hochschulen in dem die Hochschulen ihren Mitgliedern weiterhin (!) faire Rahmenbedingungen gewährleisten wollen, um hochqualifizierte und motivierte Beschäftigte zu gewinnen und zu halten.

Entgegen diesen wohlklingenden Worten stehen Befristungen, Kettenverträgen, fehlenden Perspektiven auf der Tagesordnung. Besonders bitter ist das aktuell für WHKs, da diese Personalkategorie seit der letzten Gesetzesnovelle im Hessischen Hochschulgesetz (HHG) nicht mehr auftauchen. Ad hoc beriefen sich Präsidium und Kanzler deshalb Mitte Januar auf den Kodex und das HHG und teilten mit, dass an der Goethe-Universität alle Verträge von wissenschaftlichen Hilfskräften nicht mehr verlängert werden sollen. „Dass die Fachbereiche, Sekretariate und die Beschäftigten teilweise erst beim Einreichen der neuen Verträge von der Personalabteilung erfahren haben, dass keine WHK’s mehr eingestellt werden sollen, wirft kein gutes Bild auf das Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt“, so Niklas Schickling, allgemeiner Sekretär der Hochschulgewerkschaft unter_bau.

Getrieben von dem Unmut und Protest vieler Beschäftigter wurden zwar Anfang Februar z.T. Ausnahmereglung getroffen – etwa für WHK Stellen mit Verlängerung um ein Semester. Für Daniel Katzenmaier, Gewerkschaftssekretär für die Mittelbau Plattform im unter_bau, ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Damit wird der Stellenabbau unter Beschäftigten der Goethe Universität nur um ein Semester verschoben.“ Und, „zur Frage nach der Finanzierung der neuen 200 wissenschaftlichen Mitarbeiter_innenstellen schweigen das Präsidium und der Kanzler bislang.“

In der Zwischenzeit strebt die Motivation gegen Null und förderlich für ein gutes Arbeitsklima ist das sicherlich nicht.

Unter dem Motto: “Gute Arbeit geht anders – sichere Perspektive für wissenschaftliche Hilfskräfte im Mittelbau” stellen wir als Hochschulgewerkschaft deshalb folgenden Forderungen an das Präsidium:

– Die Möglichkeit für Fachbereiche, die Verträge für wissenschaftliche Hilfskräfte mindestens um ein Jahr zu verlängern oder gleichwertige Stellen als wissenschaftliche Mitarbeitende zu schaffen!
– Ausreichend finanzielle Mittel für die Fachbereiche für eine Umstellung von WHK-Stellen auf wissenschaftliche Mitarbeiter_innenstellen bereitstellen!
– Keine Verzögerung der Lohnauszahlung zu Beginn des nächsten Semesters!

Kontakt:
Anfragen zur Kundgebung: Daniel Katzenmaier 0176/45643368
Allgemeinere Anfragen per Mail an: email hidden; JavaScript is required