C‘mon das geht auch klüger: Das Präsidium verschlechtert Arbeitsverhältnisse von wissenschaftlichen Hilfskräften an der Goethe-Universität weiter

C‘mon das geht auch klüger: Das Präsidium verschlechtert Arbeitsverhältnisse von wissenschaftlichen Hilfskräften an der Goethe-Universität weiter

Befristete Verträge für Wissenschaftler_innen an deutschen Hochschulen sind seit zwanzig Jahren die neue „Normalität“. Im letzten Herbst 2021 wurden Tarifverhandlungen um dieses Thema geführt – leider ohne substanzielle Verbesserungen für die Arbeitnehmer_innen zu erreichen. Das Präsidium der Goethe-Universität verabschiedete in diesem Rahmen einen sogenannten Kodex für gute Arbeit. Der Kodex ist im Gegengensatz zu einem Tarifvertrag nicht rechtlich bindend. Der Personalrat der Goethe-Universität, der an den Verhandlungen beteiligt war, lehnt ebenso wie alle Gewerkschaften solchen faulen Kompromiss ab. Nun berufen sich Kanzler und Präsident auf den Kodex, um die befristeten Beschäftigungsverhältnisse noch weiter zu verschlechtern. Alle Verträge von wissenschaftlichen Hilfskräften (WHK) werden nicht mehr verlängert. Sicherlich ist eine Anstellung als WHK keine „gute Arbeit“. Doch anstatt für Verbesserung zu sorgen, lässt die Goethe-Universität die Verträge einfach auslaufen – und das ohne den etwa 200 davon betroffenen Beschäftigten gangbare Alternativen anzubieten. Statt unbeholfen einen Kahlschlag unter Beschäftigten der Goethe-Universität vom Zaun zu brechen, schlägt unter_bau vor, Arbeitsverhältnisse zu schaffen, die wirklich „gut“ sind.

Wir fordern kurzfristig:
– Den einzelnen Fachbereichen muss es möglich sein, die Verträge für wissenschaftliche Hilfskräfte mindestens um ein Jahr zu verlängern oder gleichwertige Stellen als wissenschaftliche Mitarbeitende anzubieten.
– Für Promovierende mit Stipendium muss es möglich sein, ¼-Stellen als wissenschaftliche Mitarbeitende auszuüben.

Wir fordern mittelfristig:
– Anstellungen von wissenschaftlichen Hilfskräften werden in Anstellungen als wissenschaftliche Mitarbeitende umgewandelt.
– Allen wissenschaftlichen Mitarbeitenden müssen auf Wunsch Sechsjahresverträge in Aussicht gestellt werden.

Wir fordern langfristig:
– Mindestens fünfzig Prozent des Mittelbaus an der Goethe-Universität müssen entfristet angestellt werden.